An diesem von den Vereinten Nationen (UN) ausgerufenen Gedenk- und Aktionstag wird das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Herausforderungen des (alltäglichen) Lebens von Menschen mit Behinderung wachgehalten und der Einsatz für deren Würde, Rechte und Wohlergehen gefördert.
Zu diesem Anlass wurden wir von der Lebenshilfe Steiermark eingeladen einen Beitrag in der wunderbaren Druckstrecke: „Barrierefrei im Kopf“, unter der Rubrik: „Drei Fragen an…„, in der Beigabe der Kleinen Zeitung zum Thema: „Menschen mit Behinderung und Sexualität“ zu gestalten. Eine Nachlese:
1. Sexualität und Behinderung ist immer noch ein großes Tabu. Wie kann man gegensteuern?
Sprechen wir über Tabus, so sprechen wir meist über ungeschriebene “Gesetze”, die stillschweigend praktiziert, aber nicht hinterfragt werden. Nach dem Motto: Alle wissen’s, aber niemand sagt etwas. Gerade in Bezug auf Behinderung fällt das Sprechen über Sexualität besonders vielen schwer. Allerdings haben Menschen mit und ohne Behinderung Bedürfnisse nach Nähe und Intimität. Die Rahmenbedingungen und Möglichkeiten dafür sind jedoch meist sehr unterschiedlich. Allein diesen Umstand unaufgeregt zu thematisieren, wäre schon ein Anfang.
2. Haben Menschen mit Behinderungen genügend Raum, um ihre Sexualität leben zu können?
Eine eindeutige und pauschale Antwort auf diese Frage zu geben, ist schwierig. Vermutlich sieht sie für jeden einzelnen Menschen anders aus. Um Sexualität in ihrer Unterschiedlichkeit leben zu können, braucht es in jedem Fall den individuellen Anforderungen entsprechenden Raum. In Bezug auf Menschen mit Behinderung(en) spielen dabei folgende Fragen beispielsweise eine wichtige Rolle: „Gibt es Räumlichkeiten, in denen Sexualität ungestört erlebt werden kann?“ oder „Sind diese Räumlichkeiten frei von baulichen Barrieren?“
3. Was müssen die Betreuer*innen wissen, um die Menschen gut begleiten zu können?
Betreuer*innen stehen vor der Herausforderung, Bedürfnisse wahrzunehmen, zu begleiten, und auf gesellschaftlicher Ebene zur Enttabuisierung beizutragen. Dabei leisten sie zum Teil bereits Pionierarbeit. Das bedeutet aber auch, dass noch keine ausgetretenen Pfade bestehen, an denen sie sich leicht orientieren können. Daher ist es besonders wichtig, im Dialog zu bleiben, sich im Feld der Sexuellen Bildung weiterzubilden, adäquate Rahmenbedingungen auf organisatorischer und politischer Ebene einzufordern sowie auf sich selbst und die eigenen Grenzen zu achten.
Liebens- und Lesenswertes…
Sexuelle Bildung auf YouTube
YouTube gilt als die beliebteste Suchmaschine im Internet. Dabei wird sie von mehr als 30 Millionen Menschen verwendet. Nicht nur Musikvideos, Vlogger oder DIYs sind hier interessant. Die Plattform wird auch dafür genutzt, Informationen über Sexualität zu verbreiten...
Wut – und gut
Über ein verpöntes Gefühl, das eine Renaissance verdient. Die Wut genießt in unserer modernen Gesellschaft keinen besonders guten Ruf. Wer sie zeigt, gilt schnell als schwach, egoistisch oder stur. Gerne wird sie als „Übel“ kindlicher Autonomiebestrebungen...
Kein Rosa ist auch keine Lösung
Warum Farbe kein Geschlecht kennen sollte und es an der Zeit ist, sich vom gesellschaftlich zementierten, binären Farbcode für Buben und Mädchen zu verabschieden. Im Leben von Kindern spielen Farben eine entscheidende Rolle. Vor allem für die Erwachsenen. Dabei...
Heldinnenheft
Was macht eigentlich eine Heldin aus? Mut, Stärke, Unbeirrbarkeit? Oder auch die Fähigkeit zu scheitern und doch nie aufzugeben? Wer ist für uns heute überhaupt ein wirkliches Vorbild? Und welche Vorbilder brauchen wir? Das sind Fragen, die uns in unserer Arbeit immer...
Für Sexualpädagogische Standards
Wir finden es gut und wichtig, in der Öffentlichkeit über Sexualpädagogik und Sexuelle Bildung zu sprechen. Zeitgemäß, ehrlich und transparent. Die Sexuelle Bildung, Sexualpädagogik und Sexualerziehung sind eine wichtige und bedeutende Querschnittsmaterie, die den...
Sexualpädagogische Konzepte für alle Kinder- und Jugendeinrichtungen
Bildnachweis: Holzmann/Volksanwaltschaft So lautete die Forderung der Volksanwaltschaft im Rahmen einer Pressekonferenz am 29.08.2018 in Wien. Gemeinsam mit Volksanwalt Dr. Kräuter standen wir den Journalist*innen Rede und Antwort um unaufgeregt über Sexuelle Bildung...
Neueste Kommentare